Wir bieten Ihnen den Komplettbezug der Reihe „Das Buch als Gesamtkunstwerk I – III“ zum Gesamtpreis von 90.- Euro + Porto (4.50 Euro innerhalb Deutschlands, 15.- Euro im EU-Ausland, andere Gebiete auf Anfrage) an.
Der Einzelpreis pro Band beträgt 35.00 Euro plus Versandkosten.
Das Buch als Gesamtkunstwerk III
Lustenberger, Stephan und Christoph Schäfer (Heinrich Heine Antiquariat):
(Verkaufskatalog:) Das Buch als Gesamtkunstwerk III. Deutsche Bibliophilie 1896 – 1931.
Pressendrucke, Vorzugsausgaben und die “frühe Insel”, in Original-Verlags- und Interimseinbänden, illustrierte Bücher, sowie weitere bibliophile Ausgaben und originalgraphische Mappenwerke.
Düsseldorf, Selbstverlag, 2011. 357 S. + lose Beilage, sowie Gesamtregister für Band I – III. (29.8 × 21 cm) 4°. O.-Brosch. OU.
Aktueller Verkaufspreis: 35.00 Euro + Porto.*
*Porto: Deutschlandweit 4.50 Euro, Eurozone 15.- Euro, weitere Ziele Preis auf Anfrage.
Die Leipziger Einbandspezialisten Helma Schaefer (weder verwandt, noch verschwägert !) lobte den letzten Band der Reihe folgendermaßen:
“… ich habe den Band III Ihres Kataloges ‘Das Buch als Gesamtkunstwerk. Deutsche Bibliophilie 1896 – 1931’ erhalten und möchte Ihnen zum überzeugenden Abschluss dieses Vorhabens gratulieren. In Zukunft wird Ihr Katalog zu den Standardwerken gehören, auf die man sich in der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Thema der deutschen Buchkunst im 20. Jahrhundert beziehen wird. Für mich ist es besonders erfreulich, das die deutsche Einbandgestaltung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, über die immer noch eine zusammenfassende Darstellung fehlt, in Ihrem Katalog und insbesondere im 1. Band über Walter Gerlach – eine angemessen sachliche und detaillierte Rolle spielt. Hier zeigt sich u.a. der bedeutende Einfluss, der von Leipziger Buchbindereien ausgegangen ist. Ihr Katalog macht Mut, auch deren Spuren trotz der großen Verluste und Einbussen weiter zu verfolgen. …”
Dem erneut durchgehend reich und farbig illustriertem Katalog liegt neben einer kleine Beilage zu Walter Gerlach noch das umfangreiche Register für alle drei Bände lose bei.
Aus dem Vorwort:
“(…) Ein schmuckloses Buch ist besser, als ein ohne Wahl mit Schmuckstücken bestecktes Buch. Schöne Bücher improvisiert man nicht. Es gehört ruhiger Kunstverstand, nicht geringe Überlegung und eine Mühewaltung dazu, die auch dem kleinsten Aufmerksamkeit schenkt. (…)”
[Otto Julius Bierbaum in “Gedanken über Buchausstattung” in der “Zeitschrift für Bücherfreunde”, Erster Jahrgang 1897/ 1898, S. 211]
“(…) Ich möchte auch die Bezeichnung ‘Luxusdruck’ auf die Erzeugnisse der ernsthaften Pressen nicht gerne angewandt wissen. Luxus ist immer etwas überflüssiges, Unnötiges, über die Verhältnisse Hinausgehendes. Ein gut und sorgfältig gedrucktes Buch auf edlem Papier, in all seinen Teilen mit Liebe bereitet, ist durchaus nichts Überflüssiges. Es ist vielmehr eine Notwendigkeit, weil wir ohne sein Vorhandensein für heutige Arbeit keinen Maßstab mehr hätten. Es ist ein törichter Standpunkt, zu sagen, daß es unmöglich wäre, noch irgend etwas zu schaffen, das dem Werken der Alten gleichkäme, wir darum resignieren müßten und uns damit abfinden, daß uns deren Vollkommenheit nicht mehr erreichbar wäre. Diese Vollkommenheit ist immer wieder da, wenn wir sie wollen, nur in anderer vom Augenblick bedingten Form. So hat diese Zeitschrift auch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: den Bibliophilen immer wieder nahezulegen, daß Bibliophilie sich nicht erschöpft in der Sammlung von Raritäten, Kuriositäten und Historischem, sondern daß es ihre vornehmste Aufgabe ist, die Überlieferung kultureller Werte dadurch lebendig zu erhalten, daß sie gerade das unterstützt, was – oft im Widerspruch zur Tagesmeinung- am sausenden Webstuhl der Zeit im Sinne ewiger Formgesetze neu zu wirken trachtet. Wir haben im Laufe von dreißig Jahren vieles wachsen und manches verdorren gesehen. Anfänglich ging alles Wachstum langsam, es zeigte sich dürftig und an vereinzelten Stellen. Dann wurde es mehr und hat sich gesteigert, in der Nachkriegszeit hat es sich zu geradezu tropischer Vegetation entwickelt, die nun, nachdem der Rauhreif der Stabilisierung darüber gegangen, ihre Blüten hängen läßt und zum großen Teil welk darnierdeliegt, Jetzt scheint’s, als ob gar nichts mehr wachsen wolle. Und doch dürfen wir nicht verzagen. Man wird vielleicht sagen, daß alles, was ich hier vorgebracht habe, schon oft genug gesagt sei. Daß es besser wäre, über die neue Stilbewegung, die schon so viele Enttäuschungen hezeitigt hat, zu schweigen und die Dinge laufen zu lassen wie sie mögen. Nun, auch der Landmann greift jedes Jahr wieder zu seinen Arbeitsgeräten. Er pflügt die Erde und sät, wie er Jahr für Jahr getan und seine Vorfahren es Jahrhunderte und Jahrtausende vorher taten. Und wenn die Natur sein Mühen lohnt und das erste Grün aus dem Boden keimt, so staunen wir alle und sehen den Frühling an wie etwas noch nie Dagewesenes. Und sind dankbar, wenn des Landmanns Arbeit uns das tägliche Brot gibt. So ist’s mit aller Arbeit, mit allem Gestalten. Es heißt immer wieder, von neuem zu beginnen. Und wenn es mit Liebe geschieht und die Seele des Gestaltenden in die Arbeit einfließt, so ist das Geschaffene herrlich wie am ersten Tag. München 22. April 1926. F. H. Ehmcke.”
[Aus: “Buchgestaltung” in “Die Bücherstube”, Fünfter Jahrgang, 1926] “
Schöne Bücher improvisiert man nicht“, wie Bierbaum zu Recht konstatierte, wir denken, daß dies bei keinem der angebotenen Titel der Fall war, und Ehmckes Diktum folgend: “Ein gut und sorgfältig gedrucktes Buch auf edlem Papier, in all seinen Teilen mit Liebe bereitet, ist durchaus nichts Überflüssiges” zeigen wir wieder einen bunten Reigen bedruckten Papiers der uns bei der Erstellung auch dieses Kataloges erfreut und inspiriert hat und der uns, aber auch Ihnen “Notwendigkeit”, Lebensnotwendigkeit ist – passend dazu nun noch ein abschließendes, leicht paraphrasiertes Zitat: Wer könnte leben ohne den Trost der Bücher ? Wie schon in den beiden vorherigen Katalogen – haben wir auch in diesem Band darauf verzichtet, auf den Abbildungen sichtbare Details im Einzelnen textlich zu beschreiben, Sie können aber jederzeit auch noch ausführlichere Beschreibungen von uns erhalten. Auch diesmal bieten wir Ihnen eine äußerst bunte bibliophile Mischung an, die aus der Sammlung stammt, die schon in Katalog I und II angeboten wurde, darunter auch einige recht seltene Mappenwerke, bzw. Bücher mit reicher Original-Graphik. Wo immer es möglich war, haben wir auch preiswertere Bücher in diesen Katalog mit aufgenommen, da es uns wichtig ist die gesamte Spannweite dieser mit Geschmack zusammengestellten Bibliothek zu dokumentieren. Bitte werfen Sie einen zweiten prüfenden Blick auf die Drucke in Interimseinbänden, Sie haben hier oft die reinste Form der Pressendrucke, bzw. der bibliophilen Ausgaben vor sich, so wurden sie von den Herstellern ausgegeben, in diesem Zustand verblieben sie selten ! Wenn Sie nach Seltenheit suchen, werden Sie hier besonders fündig, denn die rarsten Drucke sind unbearbeitet fast noch seltener zu finden als in Meistereinbänden. Ebenso nachdrücklich ans Herz möchten wir Ihnen die “frühe Insel” legen, die vom Insel-Verlag vertriebenen Pressen gehören natürlich mit dazu. Erwähnen sollten wir noch die Aachener Eginhard-Presse, aber auch den extrem seltenen Hofmannsthal-Druck der Bremer Presse in Interims-Broschur, so wie von Bodmer gewünscht. Ein wichtiger Teilaspekt der hier vorliegenden Bücher ist die unmittelbare künstlerische Reflektion des Ersten Weltkriegs, die sich in den angebotenen Titeln exemplarisch widerspiegelt, von anfänglicher Begeisterung hin zur schonungslosen Darstellung des Elends und seiner Überwindung durch den Pazifismus, am deutlichsten in den drei Kunstzeitschriften “Kriegszeit”, “Krieg und Kunst”, “Der Bildermann” zum Thema zu beobachten, aber auch in Slevogts Kriegstagebuch über seine Erlebnisse als Kriegsmaler. Gliederungsprinzip war, wie gehabt, das Alphabet nach Autoren und/ oder Künstlern, bzw. Herausgebern. Hier aber nun auch endlich die Register, die das gesamte Angebot aaler drei Kataloge u.a. nach Autoren und Titeln, Pressen und Verlagen, aber auch nach Illustratoren und Buchbindern, sowie Papierarten, Drucktypen und Einbandmaterialien (soweit im Text vorkommend) aufschlüsseln und somit einen präzisen Einblick in die binnen weniger Jahre hergestellten Spitzenleistungen meist deutscher Buchkultur ermöglichen. Insgesamt bieten wir Ihnen in den nun drei Bänden eine große Anzahl der, nicht nur bei Rodenberg genannten Pressen in einem durchaus repräsentativen Querschnitt an. Manch offensichtliche Lücke in der Reihe der Pressen bedauern wir noch mehr als Sie, sie sind aber nicht unserer Gier oder spekulativen Absichten zum Opfer gefallen, sondern der Not der unmittelbaren Nachkriegsjahre geschuldet, als die erste Erbengeneration wertvollste Original-Graphiken und Pressendrucke für bald wertlose Reichsmark verauktionieren ließ, um der Familie und wohl auch dem eigenen Unternehmen das Überleben zu sichern.
Bestellnummer: a300102304
Aus Liste: Allerletzte Neueingänge aus allen Gebieten
Heine Sammlung Söhn
Katalog mit buchgeschichtlichen Erläuterungen
Düsseldorf, Selbstverlag 2010. 304 S. O.-Brosch. OU. (29,8 × 21 cm) 4°.
Farbig illustrierte Original-Broschur mit transparentem Schutzumschlag. Beschreibt auf mehr als 300 Seiten und illustriert farbig ausführlich mehr als 480 Nummern. 35.- Euro
+ jeweils Versandkosten von 4.50 Euro im Inland und 15.- Euro ins europäische Ausland.
Nur zusätzlich zum Katalog, nicht einzeln: USB-Stick mit mehr als 2.300 von uns erstellten Abbildungen (jpg-Dateien) der 483 Katalognummern, in mehr als 480 Ordnern ausschließlich zum privaten Gebrauch: 25.- Euro
Einige Kollegen und Auktionshäuser zitieren den Katalog dem Vorschlag folgend mit “HSS” (= Heine Sammlung Söhn) in folgender Weise, z.B.: HSS005.
Dies macht insbesonders für die deutschsprachigen Erstausgaben und die Nachauflagen zu Lebzeiten Heines Sinn, da wir diese akribisch bibliographisch beschrieben haben.
Hier der link zum FAZ-Artikel über den Katalog, den Appendix und die Denkmäler.
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ADDENDA ET CORRIGENDA:
“Ich bin kein Gelehrter, ich gehöre nicht zu den 700 Weisen Deutschlands. Ich stehe mit dem großen Haufen vor den Pforten ihrer Weisheit, und ist da irgend eine Wahrheit durchgeschlüpft, und ist diese Wahrheit bis zu mir gelangt, dann ist sie weit genug: – ich schreibe sie mit hübschen Buchstaben auf Papier und gebe sie dem Setzer; der setzt sie in Bley und giebt sie dem Drucker; dieser druckt sie und sie gehört dann der ganzen Welt.”
Heinrich Heine in “Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland”
In HSS290 lies:
1962 – 2007
– Erster bis sechsundvierzigster Jahrgang (1962 – 2007), sowie ein Registerband für die Jahre 1962 – 1986 –
290 Heine-Jahrbuch. 1962 – 2007. 1. – 46. Jahrgang. (…)
statt:
“1962 – 2007
– Erster bis sechsundvierzigster Jahrgang, sowie ein Registerband für die Jahre ersten 25 Jahrgänge (1962 – 2007) –
290 Heine-Jahrbuch. 1962 – 2007. 1. – 46. Jahrgang. (…)”
(Freundlicher Hinweis von Prof. Dr. M. Windfuhr)
In HSS031 auf S. 174 ergänzen:
Aus der Bibliothek des Sammlers Eduard Hoffmann (s.u.).
“Das Exlibris auf S. 176 stammt übrigens von dem Schweizer Volkskundler
u. Germanisten Eduard Hoffmann (1864-1936); es gibt einen Verst.-Katalog
seiner Sammlung von 1947 (L’Art Ancien u. Haus der Bücher IX), dort
unter Nr. 336 verz.”
(Freundlicher Hinweis der Kollegin S. Koppel, Hamburg)
“Verschwiegenheit, Sorgfalt der Correktur, honettes Papier ist jetzt Ihre Sache.”
Heine an Campe am 5. Juni 1844 (HSA Bd. 22, S. 107, Brief Nr. 1004).
ADDENDA ET CORRIGENDA
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Folgt man diesem link, findet man auf S. 2 rechts unten, über dem letzten Drittel des Blattes, eine Zuschrift von Mathilde Heine, die auf einen von uns angekauften Brief hinweist.
Le Siècle (Paris. 1836)
Source: Bibliothèque nationale de France
Inhaltlich geht es darum, daß Mathilde Heine sich, wenige Tage nach dem Tod Heines, gegen die Ankündigung ihres Schwagers Gustav verwahrt, der ein Denkmal auf Heines Grab errichten wollte, ohne dies mit ihr abgesprochen zu haben und ohne den Wunsch des toten Bruders nach größtmöglicher Schlichtheit zu respektieren.
Interessant ist hier vor allem der Aspekt, daß der Denkmalstreit also bereits innerhalb der Familie unmittelbar nach Heines Tod begann und nicht erst Jahre später.
Das uns vorliegende, handschriftliche Begleitschreiben Mathildes vom 08. März 1856 zu dieser am 10. März d.J. im “Le Siecle” abgedruckten Erklärung wird in einer dem Katalog der Heine-Sammlung-Söhn beigelegten Liste mit Eigenware angeboten werden.
DAS BUCH ALS GESAMTKUNSTWERK I – III
Die Subskriptionfrist für die Bände I bis III ist zwar abgelaufen, aber die Kataloge sind noch gültig und lieferbar (die im Folgenden genannten Preise gelten für Direktbestellungen an uns):
Band I bis III (jeweils über 300 farbig illustrierte Seiten) kosten derzeit zusammen 130.00 Euro plus Versand (4.50 Euro) innerhalb Deutschlands, innerhalb der EU plus 15.00 Euro und weltweit 30.00 Euro.
Einzelbände kosten 35.00 Euro + Versand.
Es sind auch noch einige Titel aus allen Katalogen lieferbar.
Rezensionen:
- Aus dem Antiquariat – Heft 6, 2008
bringt auf den Seiten 410 f. eine Besprechung des Verlegers und Sammlers Wulf D. v. Lucius unseres Kataloges:
“… Das ist sicher das größte geschlossene Angebot eines Meisterbuchbinders, das je auf dem deutschen Antiquariatsmarkt war (…) Die Preise erscheinen marktgerecht, keinesfalls überhöht angesetzt (…) Jeder an der deutschen Einbandkunst des 20. Jahrhunderts Interessierte sollte sich diesen Band anschaffen.”
Hier schwärmt der Antiquar Frank Werner (Brockhaus Antiquarium) kollegial:
“ … Wenn die drei Kataloge dann zusammenstehen, dürfen sie in keiner literarischen Sammlung und keiner Handbibliothek mehr fehlen. Sie enthalten nämlich neben den Abbildungen der herrlichen Einbände sehr gute und nützliche Kollationen und bibliographische Nachweise. So ist nicht nur ein Verkaufskatalog mit faszinierenden Objekten, sondern ein Standardwerk der Bibliophilie entstanden.“
Hier der link zum Titeleintrag in der Deutschen Nationalbibliothek.
Das Buch als Gesamtkunstwerk I.
Deutsche Bibliophilie 1899 – 1929. Walter Gerlach (1892 – 1982) Meister der Einbandkunst – “MdE”: *150 bibliophile Drucke in signierten Meistereinbänden.
Düsseldorf, Selbstverlag, 2008. 332 S. (29.8 × 21 cm) 4°. O.-Brosch. OU.
Rezensionen: Börsenblatt. Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel – online-Ausgabe Aus dem Antiquariat – Heft 6, 2008 bringt auf den Seiten 410 f. eine Besprechung des Verlegers und Sammlers Wulf D. v. Lucius unseres Kataloges: “… Das ist sicher das größte geschlossene Angebot eines Meisterbuchbinders, das je auf dem deutschen Antiquariatsmarkt war (…) Die Preise erscheinen marktgerecht, keinesfalls überhöht angesetzt (…) Jeder an der deutschen Einbandkunst des 20. Jahrhunderts Interessierte sollte sich diesen Band anschaffen.” Verband Deutscher Antiquare (Kataloge) online. Hier schwärmt der Antiquar Frank Werner (Brockhaus/ Antiquarium) kollegial: “ … Wenn die drei Kataloge dann zusammenstehen, dürfen sie in keiner literarischen Sammlung und keiner Handbibliothek mehr fehlen. Sie enthalten nämlich neben den Abbildungen der herrlichen Einbände sehr gute und nützliche Kollationen und bibliographische Nachweise. So ist nicht nur ein Verkaufskatalog mit faszinierenden Objekten, sondern ein Standardwerk der Bibliophilie entstanden.“ Band I: Eines von 500 Exemplaren. Auf mehr als dreihundert farbigen Seiten werden mehr als einhundertfünfzig bibliophile Drucke in Meistereinbänden eines einzigen Buchbinders (Walter Gerlach, Berlin) beschrieben und abgebildet. Farbig illustrierte, fadengeheftete Original-Broschur mit transparentem Schutzumschlag.
- Aus dem Vorwort: „Dieser Katalog bildet den Auftakt zu einer auf drei Bände angelegten Reihe, die mit den darin enthaltenen Angeboten das breite Spektrum einer bibliophilen Sammlung dokumentieren wird, die einige der schönsten Bücher und Mappen der wichtigsten deutschen Pressen umfaßte. Da die Einbände Walter Gerlachs die größte Einzelgruppe bilden, bietet es sich an, mit ihnen zu beginnen, wir werden im letzten Band über Register die Zusammenhänge erschließen, da wir ja hier über das einzige Auswahlkriterium, nach dem Buchbinder, die Zugehörigkeit zu Reihen, oder probate Gliederungstraditionen nach Autoren, Verlagen oder Illustratoren durchbrechen. 1998 bot der Kollege Hermann Wiedenroth “Das Bücherhaus”, Bargfeldt/ Celle im damaligen Gemeinschaftskatalog Deutscher Antiquare den Teilnachlaß des Berliner Buchbinders Walter Gerlach an. Eines der Objekte war die “Einband-Dokumentation”, eine “Sammlung von 590 Schwarzw.-Fotos mit Einbänden und Sonderarbeiten Walter Gerlachs und seiner Werkstatt aus den Jahren 1911-1961.” Diese Dokumenation ruht wohl heute auf Burg Giebichenstein und harrt der Auswertung. (…)
Die 1923 von Gerlach mitgegründete Vereinigung “Meister der Einbandkunst”, existiert mit einer Unterbrechung zwischen 1937 und 1951, noch heute. Die Zielsetzung war es, Handwerk und Gestaltung beim Einbandschaffen lückenlos zu verbinden. Nur die Mitglieder durften das Signet “MdE”, auf die von Ihnen selbst geschaffenen Einbände prägen. Bemerkenswert ist, daß die hier angebotenen einhundertfünfzig Einbände, die fast alle in der Hochzeit des Meisters Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts entstanden, ausschließlich für eine private Bibliothek geschaffen wurden und somit auch im umfangreichen Oeuvre Gerlachs eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben dürften. Insofern war der Buchbinder wohl auch nicht völlig frei in der Gestaltung, sondern kam dem Geschmack des Auftraggebers nach, der – wie die Beispiele der Nummern 151 bis 154 zeigen – durchaus auch willens war, kostbare Originaleinbände entfernen zu lassen, um sie nach seinen Vorstellungen binden zu lassen. Andererseits wurden durchaus auch Texte, die weder typographisch, noch vom Papier her bedeutend waren, für würdig erachtet, einen Meistereinband zu erhalten. Die Zusammenarbeit mit dem Sammler begann wohl um 1920 und dauerte sogar noch einige Jahre über dessen Tod hinaus fort, da die Familie des Verstorbenen weitere Bände abnahm, ob bereits bestellte, aus noch laufenden Subskriptionen, oder solche, die noch nicht vollendet waren. Diese umfangreiche Tätigkeit für einen Sammler erklärt die Seltenheit der Einbände Gerlachs in öffentlichen und privaten Sammlungen, so besitzt die Einband-“Sammlung Max Hettler in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart” immerhin genau einen, dasMDE-Archiv in Münster und auch die Einbandsammlung in Leipzig – unseres Wissens – keinen. Bei den hier angebotenen Einbänden handelt es sich um eine der größten Werkgruppen eines deutschen Meisterbuchbinders und vor allem auch Meistervergolders (Geraer Schule), den wir nicht ohne Berechtigung auf eine Stufe mit Frieda Thiersch, Paul Kersten, Carl Sonntag oder Otto Dorfner stellen, die jemals im Handel angeboten wurde.
(…) Insbesondere mit den aufwendigen und detailgetreuen Aufnahmen von Sigi Lustenberger wollen wir es der Forschung ermöglichen, ausgehend von diesem Bestand, ein Werkverzeichnis der Arbeiten dieses bedeutenden Berliner Buchbinders und gleichzeitig eines der begnadetsten Vergolder seit Paul Kersten, dessen Schüler Gerlach war, in Angriff zu nehmen. Die meisten Bände wurden von Hand in Maroquin gebunden, haben Innenfalze aus passendem Material, immer besondere Innenspiegel und Vorsätze, meist aus Marmor- oder aus einem anderen handgefertigten Papier, immer perfekten, meist allseitigen Goldschnitt und reiche dekorative Handvergoldung in allen denkbaren Techniken, auch Intarsien auf den Deckeln. Fast immer mit Kanten-, Steh- und Innenkantenvergoldung, die zuletzt genannte auf mehr oder weniger breiten Lederbordüren. Diese wurden, wenn das Einbandmaterial grobgenarbt war, geglättet. Oft wurde über erhabene Bünde gebunden. Alle Einbände weisen handumstochene Kapitale und goldgeprägte Häubchen auf, die meisten ein Lesebändchen. Abweichungen von diesem Standard werden gesondert erwähnt, bzw. sind auf den Abbildungen zu erkennen. Fast alle Bände in einem Schuber dessen Kanten mit farblich passendem Leder, bzw. dem verwendeten Maroquin gefaßt sind, außer den Schubern für Pergamentbände sind sie alle gefüttert, die der Spamerschen Buchbinderei mit Seide, Gerlachs eigene mit einem vliesartigen, weichen Stoff. Mängel an den Schubern sind unvermeidlich, gebrauchs- und bestimmungsgemäß, sie sollen das Buch schützen – mehr nicht – und werden hier auch nicht gesondert angeführt, da es sich durchweg nur um Lichtspuren an den Einschubkanten und Bereibungen handelt, sie sind alle intakt. Die Ober- und Unterseite der Schuber wurden der Buchrückenrundung angeglichen. Fast jeder der Einbände ist an mindestens einer Stelle, meist auf der hinteren Innenbordüre unten, von Gerlach signiert, die verschiedenen Stempel bilden wir im Folgenden ab und benennen sie jeweils in der Beschreibung. (…) Wie bereits oben ausgeführt, wir haben nicht jede Filete und jeden Stempel in den Beschreibungen einzeln erwähnt, wir haben jedoch – bis in die Auswahl der Abbildungen – besonderen Wert darauf gelegt, den Inhalt dieser Einbände bibliographisch genau zu beschreiben, denn zum “Gesamtkunstwerk” werden diese Meistereinbände letztendlich nur durch die gewählten Texte und der ihnen gewidmeten Typographie der jeweiligen Pressen und Verlage. (…)“ *************************************** Aus dem Nachwort: (…) “Walter Gerlach – Der Lebenslauf eines Buchbinders Walter Gerlach wurde am 5.3.1892 in Königsberg/ Ostpr. geboren. Nach dem Schulbesuch in seiner Vaterstadt begann er dort auch seine 4jährige Lehrzeit als Buchbinder in der Buchbinderei Heidemann. Als junger Geselle kam er 1911 nach Berlin und besuchte zunächst die Kunstklasse der Buchbinder-Innung unter Leitung von Paul Kersten. Während seiner Gesellenzeit arbeitete er in der Hofbuchbinderei Christian Maß in Berlin und in der Hofbuchbinderei Österreich in Dresden. 1915 wurde er zuerst als Armierungssoldat, zum Kriegsdienst eingezogen und später einer Vermessungsabteilung mit den Stationen Libau, Mitau und Riga als Buchbinder zugeteilt.
Walter Gerlach legte seine Meisterprüfung 1919 in Berlin ab. In Leipzig wurde der Meister Leiter der Handbindeabteilung in der Großbuchbinderei Spamer. Hier und während seiner anschließenden Selbständigkeit ab 1924 in Berlin, nun mit eigener Werkstatt, entstanden die meisten seiner bibliophilen Einbände. Er war Gründungsmitglied des MDE (Meister der Einbandkunst). Walter Gerlach förderte in vorbildlicher Weise die Aus- und Fortbildung des Buchbinder-Nachwuchses. In seiner Werkstatt bildete er zahlreiche Lehrlinge aus, und er war 13 Jahre Fachschullehrer in der Buchbinder-Fachklasse Berlin. In Abendkursen unterrichtete er in den Sparten Feinbuchbinden und Handvergolden. Lange Zeit war er Gesellenprüfungs-Vorsitzender. Walter Gerlach leitete Meisterkurse zur Ausbildung von ca. 300 Meistern. Schwere Krisen gab es für die Werkstatt Gerlach durch den 2.Weltkrieg und in den folgenden Jahren. Als 53jähriger wurde Walter Gerlach noch Anfang 1945 zum Volkssturm eingezogen und verwundet. Bis 1961 stand Meister Gerlach am Arbeitstisch, danach übergab er seine Werkstatt einem jungen Meister. Walter Gerlach verlebte seinen Ruhestand in den letzten 11 Jahren in Großburgwedel. Im Juni 1982 verstarb er kurz nach Vollendung seines 90. Lebensjahres.” Für die Abdruckerlaubnis der hier zitierten Vita Gerlachs danken wir der Stadtbibliothek Hannover und dem Kollegen Hermann Wiedenroth, Das Bücherhaus, die bereits 1984 eine Ausstellung (“Vom Rohbogen zum Meisterstück. Das handgebundene Buch. Eine Ausstellung aus dem Nachlaß des Buchbindermeisters Walter Gerlach.”) veranstalteten.
Das Buch als Gesamtkunstwerk II.
Deutsche Bibliophilie 1895 – 1931. 150 bibliophile Drucke in signierten Meistereinbänden.
Düsseldorf, Selbstverlag, 2009. 332 S. (29.8 × 21 cm) 4°. O.-Brosch. OU.
Aus dem Vorwort: „Wie schon im ersten Teil – haben wir auch in diesem Band darauf verzichtet, auf den Abbildungen sichtbare Details im Einzelnen textlich zu beschreiben, Sie können aber jederzeit auch die ausführlichen Beschreibungen von uns erhalten. Nicht jede Ziege die ihr Fell gelassen hat wurde beim Vornamen genannt, alle Bünde sind natürlich – wenn nicht gesondert vermerkt – echt. Auch diesmal bieten wir Ihnen eineinhalbhundert signierte Einbände an, viele Bücher wurden von den
unterschiedlichsten Buchbindern signiert, einige wären besser unsigniert geblieben, andere wurden es unverständlicherweise überhaupt nicht. Sie alle haben eines gemeinsam, auch sie stammen aus einer Sammlung und wurden alle von individuell arbeitenden Buchbindern von Hand gefertigt. Wir weisen an dieser Stelle besonders darauf hin, daß auch die mit den Stempeln der großen Industriebuchbindereien, hier meist den von Hübel & Denck, aber auch denen der Spamerschen, oder E. A. Enders etc. versehenen Bücher echte Handeinbände sind. Man lese hierzu noch einmal die auszugsweise im ersten Band dieser Katalogreihe auf S. 323 f. zitierten Ausführungen von Hermann Nitz oder die von Max Hettlers über “Die Handbindeabteilungen der Leipziger Großbindereien (…)”, die sich diese personal- und kostenintensiven Abteilungen aus Prestigegründen leisteten, wie andere Unternehmer Jagdreviere, Yachten oder Rennpferde. Viele später sehr bekannt gewordene Buchbinder, nicht nur Walter Gerlach, arbeiteten ursprünglich für eine dieser Firmen bevor sie sich selbständig machten und ihren Ruf begründeten, aber “ (…) als Mitarbeiter der Großbuchbindereien haben sie ihre geschmackliche Ausbildung erhalten.“
Einige der bereits im ersten Katalog angebotenen Werke, dort alle von Walter Gerlach gebunden, tauchen hier als Varianten erneut auf, wie auch einige Texte in Ausgaben verschiedener Verlage und Pressen die doppelt vorliegen. Das darf man als Ausdruck des Sammlers verstehen, der um Perfektion bemüht, wohl nach und nach versuchte, seine Lieblingsbücher von Gerlach binden zu lassen und dafür auch Zweit- und Drittexemplare erwarb. Wie wir im ersten Katalog belegt haben, schreckte er auch nicht davor zurück, kostbare Verlagseinbände zu “opfern”, um Einbände zu erhalten, die ihm besonders zusagten. Allerdings tragen manche in den frühen Jahren des Sammlers erstandene Bände auf dem vorderen Innendeckel sein gestochenes Exlibris, eine Jugendsünde, die er wohlweislich recht bald unterließ. Gliederungsprinzip war, wie auch im ersten Katalog, das Alphabet nach Autoren, bzw. Herausgebern. Wir werden im dritten und letzten Band dieser Reihe die Register nachliefern, die die Sammlung u.a. nach Pressen und Verlagen, aber auch nach Illustratoren und Buchbindern aufschlüsseln werden. Wir denken, daß wir mit diesem Angebot nun im Vergleich belegt haben, wie gut Walter Gerlach tatsächlich gearbeitet hat, die notwendige Kritik an seinen Kollegen in den Anmerkungen dieses Kataloges seien auf diesem Hintergrund gestattet – natürlich sind auch die kritisierten Einbände immer noch erheblich besser als der hinlänglich bekannte Durchschnitt. Der Emmendinger Buchbindermeister Oskar Blenkner hat sich die Schlußsätze dieser Einleitung verdient, denn zu ihm muß man mehr sagen, als zu den meisten anderen hier vertretenen Buchbindern (Joseph Niederhöfer aus Frankfurt vielleicht ausgenommen). Wenn man Meister Blenkner’s Spuren heute folgt, finden sich auf Internetseiten die seinen Heimatort Emmendingen betreffen die Erklärungen für manche Fehlleistung des Meisters, der wohl nicht nur im dortigen Karnevalswesen* aktiv , sondern auch einer der Lokalmatadoren am Stammtisch seines Dorfkruges war. Mit einer zu großen Ungeduld des Meisters, oder zu vielen Aufträgen, könnten wohl einige der Auffälligkeiten bei den vielen der hier beschriebenen, von ihm gefertigten Einbänden erklärt, aber nicht gerechtfertigt werden. Man kann diese Lapsi als sympathische Spuren einer Persönlichkeit werten, es handelt sich eben … um die handwerkliche Arbeit eines Meisters, der auch zu leben wußte. Dies läßt sich durch mehrere Fundstellen im Netz belegen. Vergl. auch Bogeng: “Deutsche Einbandkunst im ersten Jahrzehnt des Zwanzigsten Jahrhunderts”, dort werden an zwei Stellen (Nr. 116 u. 211) Arbeiten Blenkners gezeigt. Hans von Weber allerdings, der Verleger und bibliophile Sammler, empfiehlt Blenkner seinen Lesern nachdrücklich, neben Karl Ebert (München) und Gustav Fröhlich (Stuttgart), im 2. Heft des 5. Jahrgangs (1913) in seinem “Zwiebelfisch”: “Endlich ist Meister Blenkner in Emmendingen in Baden zu rühmen. – Von einem Freiburger Kunden wurden mir einige von ihm gebundene Lederbände mit Intarsien gezeigt, die ebenfalls vorzügliche Arbeit aufweisen. – Es ist vielleicht allzu persönlicher Geschmack, wenn mir höchstens eines daran nicht gefällt: Vorsatzpapiere von der Art, wie sie die Aschaffenburger Buntpapierfabriken vertreiben, und denen man den Massendruck ansieht. Bei modernen Büchern wie z. B. John Henry Mackay’s Stirnerwerk sagt mir am meisten einfarbiges Vorsatzpapier zu, dessen Schlichtheit sich mit gutem Leder besser verträgt und zeitgemäßer anmutet, als die wilden und doch matten Bonbonschachtelmuster. – Auch scheint mir eine Warnung am Platze vor der Verwendung grellfarbiger Leder, wie z.B. eines leuchtend violetten mit gelben Einlagen. Die Farbechtheit wird hier wohl mit Recht angezweifelt werden, und wenn die Farbe nachläßt, gibt es dann schaurige Resultate. – Die besten Lederfarben sind roh, schwarz, blau, braun, rot und grün. – Was darüber ist, ist meist von Übel. – Sehr schön sind aber die Ornamentarbeiten dieses Binders, der mit einfachsten Stempeln Erstaunlichstes zu leisten weiß und dessen Arbeit die nachdrücklichste Unterstützung anspruchsvoller Sammler verdient. – Vorsatzpapier und Leder wird ja meist nach Wunsch des Bestellers gewählt werden und auf alles andere wird man sich bei Meister Blenkner ohne weiteres verlassen können. W.” Mit der Sicherheit Ihnen keine “Afterkunst”, reine “Luxusbücher” oder Spekulationsobjekte, sondern die wahre “Buch k u n s t” im Schulte-Strathaus’schen Sinne (vergl. das Zitat weiter unten) anzubieten legen wir Ihnen diesen Katalog vor, mögen Sie sammelnder “echter” Bibliophiler oder staunender Novize sein, wir wünschen beim Blättern viel Spaß und Genuß, natürlich auch all denen, die sich ohne Kaufabsicht, oder -möglichkeit an den schönen Abbildungen erfreuen und unsere Buchbeschreibungen, sowie die zu unserem Thema gefundenen alten Texte goutieren wollen. Eines steht jedenfalls fest, Sie könnten heute diese Bücher sehr viel günstiger erwerben, als es seinerzeit unserem Sammler möglich war, der viele dieser Bände mitten in der “Hausse” erwarb und sicherlich oft auch mehr für den zu beauftragenden Buchbinder ausgab, als er für das eine oder andere Buch allein schon beim Erwerb zahlen mußte. Sie haben hier und heute sozusagen die Chance zum Luxus mit einem kaufmännisch guten Gewissen. (…)
Höchst überraschend, aber sehr erfreulich war die Reaktion eines der ersten Nachkriegslehrlinge Gerlachs, dessen Erinnerungen an den Meister wir hoffentlich noch im letzten Band dieser Reihe nachtragen können.“
“Gesamtkunstwerk. Begriff G. wird fast ausnahmslos auf Richard Wagner zurückgeführt. Der bisher früheste Nachweis findet sich jedoch bei dem spätromant. Schriftsteller u. Philosophen Karl Friedrich Eusebius Trahndorf (1782 – 1863) in dessen Ästhetik oder Lehre von der Weltanschauung und Kunst (Bln. 1827). Die Künste des ‘Wortklanges’, der ‘Musik, Mimik und Tanzkunst’ tragen, so Trahndorf, die Möglichkeit in sich, ‘zu einer Darstellung zusammen zu fließen’. ‘Diese Möglichkeit gründet sich aber auf ein in dem gesamten Kunstgebiete liegendes Streben zu einem Gesamt-Kunstwerke von Seiten aller Künste’, u. zwar wegen der ‘Einheit’ ihres ‘inneren Lebens’. Trahndorf greift vor allem auf Tendenzen der dt. Frühromantik zurück (…)“. Dieter Borchmeyer in “Sachlexikon Literatur” dtv (2000), S. 340. “Wollte man die Besonderheit der kulturellen Vorstellungen von Europäern in einem einzigen künstlerischen Konzept repräsentiert sehen, dann fiele die Wahl sicherlich auf das ‘Gesamtkunstwerk’. Die Sache, um die es dabei geht, ist älter als der Name. Leider ist nicht ganz klar, um welche Sache es geht: nicht zuletzt deswegen dürfte das Konzept ‘Gesamtkunstwerk’ so vielfältige Ausprägungen gefunden haben, unter denen die deutschen – vor allem in den vergangenen hundert Jahren – besonderes Interesse zu wecken vermochten.” Bazon Brock, aus einer gekürzten und überarbeiteten Fassung seines Katalogbeitrages in: Der Hang zum Gesamtkunstwerk. (Katalog), Aarau und Frankfurt a. M. 1983, hier online zu finden: http://www.brock.uni-wuppertal.de/Schrifte/AGEU/Totalkun.html “Ein wesentliches Element der Kunstphilosophie dieser Generation war das Konzept des ‘Gesamtkunstwerks’, in dem verschiedene Künste und künstlerische Mittel nach geeigneten formalen und stilistischen Prinzipien vereinigt sind. (…) So schuf diese Generation von Buchkünstlern zahlreiche Schaustücke von hohem Prestigewert, die bei bibliophilen Sammlern für ein ästhetisches Ambiente oder als Exponate für die großen Ausstellungen begehrt waren. (…) Zwar hat es eine Bedeutung, zu betonen, wie sehr das Interesse an der neuen Ästhetik des Jugendstils sich zunächst einer Geschmackselite verdankte, der es vor allem um die eigene Umgebung ging …” Jeremy Aynsley: Grafik-Design in Deutschland 1890 – 1945, S. 28 ff. Rezensionen: Börsenblatt. Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel – online-Ausgabe Aus dem Antiquariat – Heft 6, 2008 bringt auf den Seiten 410 f. eine Besprechung des Verlegers und Sammlers Wulf D. v. Lucius unseres Kataloges: “… Das ist sicher das größte geschlossene Angebot eines Meisterbuchbinders, das je auf dem deutschen Antiquariatsmarkt war (…) Die Preise erscheinen marktgerecht, keinesfalls überhöht angesetzt (…) Jeder an der deutschen Einbandkunst des 20. Jahrhunderts Interessierte sollte sich diesen Band anschaffen.” Verband Deutscher Antiquare (Kataloge) online. Hier schwärmt der Antiquar Frank Werner (Brockhaus/ Antiquarium) kollegial: “ … Wenn die drei Kataloge dann zusammenstehen, dürfen sie in keiner literarischen Sammlung und keiner Handbibliothek mehr fehlen. Sie enthalten nämlich neben den Abbildungen der herrlichen Einbände sehr gute und nützliche Kollationen und bibliographische Nachweise. So ist nicht nur ein Verkaufskatalog mit faszinierenden Objekten, sondern ein Standardwerk der Bibliophilie entstanden.“ Band II: Eines von 500 Exemplaren. Auf mehr als dreihundert farbigen Seiten werden mehr als einhundertfünfzig bibliophile Drucke in Meistereinbänden verschiedener meisterlicher Buchbinder beschrieben und abgebildet. Farbig illustrierte, fadengeheftete Original-Broschur mit transparentem Schutzumschlag.
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